PLASTIK ADE

09_Plantage_optimiert

Neulich hat mir Henry gesagt, er habe in einem Artikel in der New York Times gelesen, dass Plastiksackerl gar nicht so gut sind für den Planeten. Englisch kann er, der Henry, also hab ich ihm auch geglaubt. Das große Problem war dann aber nicht so sehr das Einkaufen, da hab ich mir einfach jedes Produkt einzeln von meinen 99 Dienern nach Hause tragen lassen, das hat ganz witzig ausgeschaut, so im Gänsemarsch, nein, die Herausforderung hat sich mir erst beim Einfrieren der gepflückten Vitamine gestellt.

Auf meinem 3 Hektar großen Grundstück gleich außerhalb von Wien und den angrenzenden 4000 Hektar Bananen- un09_Eigenanbaud Kokosnussplantagen wachsen übers ganze Jahr verteilt knappe 800 Milliarden Tonnen Obst, Gemüse und viele tausend Liter Trockenmilch. Und nachdem ich nicht nur die Verantwortung für die Produkte übernehme, sondern sie auch alle selbst in weniger als 30 Minuten nach der Ernte haltbar mache, hab ich mir nach der Verbannung von Plastik aus meiner Landwirtschaft eine neue große Frage stellen müssen.

Die Antwort hat sich nicht in Glaseprouvetten, sondern in der alt bewährten Papiertüte gefunden. Nach einer Vielzahl von Versuchsreihen hat sich das Ökopapier, und das wird vor allem unsere umweltschützenden KundInnen sehr freuen, mit den besten Ergebnissen hervorgetan. Zwar haben gefrorene Erdbeeren, Marillen und Himbeeren einen recht penetranten Beigeschmack von recyceltem Klopapier und es finden sich auch häufiger Papierschnipsel im aufgetauten Früchtemix, weshalb wir in dieser Produktlinie das Esspapier als Verpackungsmaterial für Optimal befunden haben, aber das wichtigste ist und bleibt, dass wir der Natur einen guten Dienst erwiesen haben und so bestimmt niemand mehr zu Schaden kommt.

WISSEN

Was auch immer Sie bislang zu wissen geglaubt haben, es stimmt nicht. Wirklich nicht! Vergessen Sie es einfach! Alles! Am Einfachsten geht das so: nehmen Sie das bisschen Wissen, das Sie besitzen und stecken Sie es in ein Kuvert und das Kuvert dann in ein Plastiksackerl vom Billa. Jetzt nehmen Sie das Plastiksackerl und suchen sich eine von diesen gigantischen, blauen IKEA Tragetaschen, die zu Hauf bei Ihnen zu Hause im Keller herumliegen und stecken es dort hinein. Verschließen Sie die Tasche sorgfältig. Am besten wird es vermutlich sein, Sie wickeln noch ein paar Gummiringerln rund herum, damit ja nichts von dem Lug, Trug und Irrtum dorthin zurückkann, von wo Sie ihn gerade verbannt haben. Jetzt gehen Sie in den nächstbesten Fachhandel für Accessoires für Piraten und erwerben dort eine Schatzkiste. Eine große, schwere, hölzerne Schatzkiste mit einem goldenen Schloss davor. Sperren Sie alles, was Sie bis jetzt haben dort hinein und verschlucken Sie den Schlüssel. Kleiner Tipp am Rande: Wenn Sie den Schlüssel ein bisschen salzen, geht das Ganze viel leichter runter. Und damit nichts schief gehen kann, übergießen Sie die Kiste jetzt bitte mit Benzin (bleifrei) und zünden Sie sie an. Und vergessen Sie nicht, vor den Flammen wegzulaufen, denn es könnten sich noch Spuren des einst für wahr befundenen Wissens darin befinden.

Jetzt sind Sie rein und wir können endlich beginnen…