DOMINIK RADL

Einfach anfangen.
Es hat sich jetzt nämlich schon ein bisschen länger angestaut. Wer aufmerksam den Blog liest – haha – weiß Bescheid, dass die Unterrubrik DIE ANDEREN in ES LEBN bislang noch nach einem ersten Artikel gedürstet hat. Und dabei gibt’s doch so viele Leute, über die ich gerne schreiben möchte. Jetzt beginne ich mit DOMINIK RADL.

Vielleicht kurz zu meiner Beziehung zu Dominik. Wir kennen uns schon sehr lange, also bestimmt seit sieben Jahren, nämlich seitdem wir gemeinsam Musik machen, er an der Gitarre und ich mit meiner Triangel, und nachdem wir uns über die Musik sehr gut verstanden haben, sind wir gute Freunde geworden. Und aus dieser Freundschaft ist eine brüderlich, familiäre Beziehung geworden. Wir haben uns also lieben gelernt. Haha. Witzig, wie viele Leute das missverstehen könnten. Eigentlich auch als Witz gemeint, das mit dem lieben, hat es doch seine Berechtigung. Wenn man sich so lange und so gut kennt, dann ist Freundschaft schon ein bisschen ein größerer Begriff. Im Grunde sollen die folgenden Zeilen aber keine Liebesbekundung darstellen, sondern das Licht auf das Schaffen des Künstlers rücken, beziehungsweise auf den Menschen. Bei DIE ANDEREN geht es nämlich um die Leute, in meiner Umgebung und weiter außerhalb davon, die ich bewundere, nicht nur für das, was sie schaffen, sondern für das was sie sind.

Musiker. Maler. Schriftsteller. Womöglich Texter. Und Blogger. Grafiker. Unternehmer. Firmengründer. Berufsbezeichnungen verlieren ja irgendwann an Bedeutung und Relevanz, wenn man tief in den Schuhen der Kreativität steckt und sich nicht von äußeren Einflüssen davon hat abbringen lassen, den Rest seines Lebens in diesen Schuhen zu gehen. Warum denn auch?! Gibt es doch keinen Grund, sich irgendwann von der Kreativität loszulösen und kein Künstler, kein Kind mehr zu sein. Und DOMINIK RADL ist bestimmt ein Künstler. Denn jemand, der sich nicht schämt, seiner Kreativität freien Lauf zu lassen und eine offene Wahrnehmung hat, der ist in meinen Augen ein Künstler.

Irre auf jeden Fall, was dem Typen für Gedanken durch den Kopf gehen. Gerade jetzt während des Schreibens habe ich seinen 6. ältesten und aktuell letzten Blogeintrag Sich mit Dingen aufhalten gelesen und bin wahnsinnig begeistert. Ob da bislang wenige oder viele Einträge auf dem Blog sind, ist irrelevant. So irrelevant nämlich, dass ich mich sogar gerade entschieden habe, das zu schreiben. Viel interessanter ist, wie viel dieser Mensch in seinem Leben macht, um weiter in die Richtung zu gehen, in die er so unbedingt strebt. Und nach meinem Dafürhalten macht er ungeheuer viel!

Kurz noch ein paar Stichworte, die ich mit DOMINIK RADL verbinde: Weniger ist mehr. Minimalismus. Reduzieren. Das Kleine schätzen. Bewusst wahrnehmen, was wichtig ist. Sport. Grafik. Design. Plötzlich zu einem Notizbuch greifen und was reinmalen bzw reinskizzieren. Zielstrebigkeit. Musik. Funk. Familie. Und natürlich Humor!

Schluss.

ICH VERÄNDERE DIE WELT

Okai.

Also gestern Abend. Es war etwa 20:30 Uhr und ich bin alleine im Wohnzimmer gesessen, habe ferngeschaut und mir überlegt, was ich mir so alles aus der Küche holen und mir blöd in den Mund stopfen könnte – eh nichts, weil der Kühlschrank fast leer war. Dann kam noch ein bisschen „auf der Couch daliegen und in selbstverursachter Agonie dahinsiechen“, bis mir der Gedanke kam, mir meinen Laptop zu schnappen und ins Haus nach Kagran zu fahren, dort wo meine große Anlage steht und ich die Musik so laut aufdrehen kann, bis alles bebt.

Tanzen war angesagt!

Und ich habs getan! Ich bin bei der Oberdorfstraße in die Bim eingestiegen und in das kleine Gartenhaus meiner Großmutter gefahren, hab den Laptop angesteckt und es ist losgegangen. Ich hab nicht gleich getanzt. Es hat ein bisschen gedauert. Zuerst bin ich nur im Schneidersitz am Boden gesessen und hab der Musik zugehört. Aber dann – mein lieber Schwan – bin ich zirka eineinhalb Stunden lang wild durch die Partyhöhle gehüpft. Hab zu Disco, Funk and Soul die Hüften geschwungen. Und es hat so gut getan!

Dinge tun ist super. Aktiv sein ist super! Und es macht mich glücklich.

Das war nur die Vorgeschichte. Ich wollte nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen und es hat sich angeboten von dem gestrigen, absolut fantastischen Erlebnis zu erzählen. Worüber ich eigentlich schreiben möchte, ist ein Text, den ich vor kurzem verfasst habe. Vermutlich vor mehr als einem Monat. Ich habe diese Worte erst eine einzige Freundin lesen lassen und ich glaube, sie hats verstanden. Es ist eigentlich nicht allzu schwer zu verstehen.

Wer in letzter Zeit mit mir zu tun hatte, weiß vielleicht, dass ich mich noch nicht entschieden habe, was in meinem Leben als nächstes passiert, wie es weitergeht. Entschieden habe ich mich vielleicht schon, unternommen habe ich aber noch nichts. Also in dem Text geht es darum, was ich machen möchte. Was ich machen werde.

Diesen sehr persönlichen Text, diesen Monolog, werde ich jetzt einfach hier posten. Ein bisschen weil ich wissen will, was andere Menschen darüber denken, aber, wie sich gerade herausgestellt hat, hauptsächlich als self-commitment. Damit ich nie wieder in der Früh aufwache und nicht weiß, was ich zu tun habe! Kurz hab ich überlegt, den Text ganz genau so zu posten, wie ich ihn geschrieben habe, aber dann sind mir beim Durchlesen so viele Dinge dazu eingefallen, dass ich entscheiden habe, den Text selbst kursiv zu schreiben und die Gedanken ganz normal – so mit aufrechten Buchstaben halt. (Das war gerade so ein Meta-Ding, glaub ich…)

Los geht’s:

Ich werde die Welt verändern.
ICH VERÄNDERE DIE WELT.
Es gibt für ALLES einen GRUND.
Ich habe gerne Menschen um mich, mit denen ich lachen kann. Und ich bringe meine Mitmenschen gerne zum Lachen.
Ist das ein Entschluss? Habe ich gerade eine Entscheidung getroffen?
Wer braucht mich mehr? Meine Familie? Die vielen Menschen, denen ich helfen könnte/möchte? Oder brauche ich selbst mich am meisten?
Ich sollte das tun, worauf ich am Wenigsten verzichten kann.
Aber es gibt so viele Möglichkeiten und jede davon scheint ihre Reize zu haben. Vielleicht kann ich mich nicht entscheiden und warte darauf, dass mir jemand diese Entscheidung abnimmt?

Wer wird für mich entscheiden? Niemand!

Niemand außer mir kann die Entscheidung treffen, was ich mit der mir gegebenen Zeit anstelle. Aber eigentlich weiß ich schon, was mein Ziel ist.

Wenn ich ganz tief in mir drinnen bin, dann gibt mir das Licht die Antwort. Wenn ich im Licht bin. Ich im Licht. Mein Körper wird eines Tages vergehen, doch das Licht in mir wird ewig leben. Wird ewig sein.

Wahrscheinlich suche ich so sehr, dass ich gar nicht bemerkt habe, dass ich schon die Antwort gefunden habe.

Ich verändere die Welt.

Also ganz so viel hab ich ja jetzt doch nicht dazugeschrieben. Und obwohl ich den Text vor mehr als einem Monat geschrieben habe, hat sich noch nicht viel getan. Immer wieder hab ich mich gefragt, wie ich am besten die Welt verändern kann. Ohne irgendjemandem irgendwas aufzuzwingen. Schwere Frage. Nein, ich verändere die Welt permanent.

Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich für den Moment einfach alles tun werde, was ich kann, was mir möglich ist. Alles ist möglich! Und ich werde es Schritt für Schritt machen, so wie der Straßenkehrer Beppo zu Momo sagt.

Manchmal hat man eine sehr lange Straße vor sich. Man denkt, die ist so lang, die kann man niemals schaffen. [ Er seufzt] Ja, das denkt man.
Und man fängt an, sich zu eilen. Und man eilt sich und eilt sich. Und trotzdem wird sie nicht kürzer, die Straße. Sie ist noch immer genauso lang wie vorher. Und du strengst dich an, strengst dich an. Man kriegts mit der Angst zu tun. Und am Ende ist man ganz außer Puste und kann nicht mehr.
Du darfst nie an die ganze Straße auf einmal denken, verstehst du? An die ganze Straße. Man muss immer nur an den nächsten Schritt denken. Atemzug. Und Schritt. Und Besenstrich. Und Atemzug. Und Schritt. Und Besenstrich. Dann macht es Freude. [Er lacht] Das ist wichtig. Dann machst du deine Arbeit gut. Und so soll es ja wohl sein, hm?
Und auf einmal merkt man, dass man die ganze Straße gemacht hat. Schritt für Schritt nämlich. Und du hast, du hast gar nicht gemerkt wie. Und man ist nicht außer Puste. [Er pausiert] Das ist wichtig!

Momo ist überhaupt ein toller Film, der dazu anregt, darüber nachzudenken was man wirklich will. Und ob die Ziele die man sich gesetzt hat, vielleicht gar nicht dem entsprechen, wovon man im Innersten erfüllt wird.

Ich weiß, was mich erfüllt. Und ich werde es so machen, wie Beppo sagt. Angefangen habe ich schon. Jetzt kommt der nächste Schritt.

p.s.: ein ziemlich langer Text? What the fuck? Das ist mein Blog. Ich erlaube mir, hier zu schreiben was ich will, wie ich will und wann ich will.