SOMMER/ HERBST 2017

01/07, SCHIZOPHONIC (ELAK Sommerkonzert)

Herzliche Einladung zur Jahresabschlusspräsentation der neusten Arbeiten von ELAK-Student*innen (Lehrgang für Computermusik und Elektronische Medien) am 01.07. ab 19 Uhr im Projektraum, WUK (Währingerstrasse 59, 1090 Wien). Der Abend ist in drei Blöcken mit je einer Pause von 30 Minuten gestaltet, in denen für Verköstigung gesorgt ist. Ich spiele meine Komposition „Gurulocust“ (stereo fixed media, 5min16sek) über ein 14-kanäliges Akusmonium.
EINTRITT FREI

12 und 13/10, ALLES AM ARSCH, Wiederaufnahme

Nach der Uraufführung von ALLES AM ARSCH im März 2017 im DAS OFF THEATER (Kirchengasse 41, 1070 Wien) folgt nun auch eine Wiederaufnahme im Herbst. Gemeinsam mit Isabella Jeschke und Gerald Walsberger habe ich an der Produktion gearbeitet und die Bühne gestaltet, sowie das Stück gemeinsam mit dem ganzen Ensemble (May Garzon und Tom Waldek) erarbeitet. Zudem stehe ich bei dieser Produktion zum ersten Mal mit dem E3 Ensemble auf der Bühne und mache Musik auf einem akustischen Schlagzeug.
12. und 13 Oktober 2017 um 20 Uhr
DAS OFF THEATER, Kirchengasse 41, 1070 Wien
€ 10,- normal/ € 15,- ermäßigt
Karten unter 0664/88736091 und karten@e3ensemble.at

ELEFANTENFLEISCHER

Wer ist warum wann wo fertig? Wir müssen mehr W-Fragen stellen. Die sechs W-Fragen sind der Schlüssel zur Information.

Ich bin jetzt in Stockerau. Das Fahrzeug hat bereits ein Rad verloren. Das wird hier nicht gut enden. Mit drei Rädern fährt es sich nur mäßig gut. Wir kommen nur langsam voran. Ich werde wieder zu spät kommen. Immer verspäte ich mich. Dabei ist die Zeit der anderen genauso viel wert wie meine Zeit. Ich verschwende die Zeit der anderen. Die Fahrt scheint nicht enden zu wollen.

Es wird langsam wieder hell. Der Morgen graut. Am Horizont steigt die Sonne zu ihrem Himmelszelt empor.

Stockerau habe ich lange hinter mir gelassen. Wo ich gerade bin, war ich noch nie. Über mir ein großes Glasdach. Auf dem Glasdach zeichnet sich ein größer werdender Schatten ab. Es nähert sich langsam etwas. Der Schatten wird immer größer. Plötzlich bricht das Glas. Eine tote Elefantenfamilie, dürftig zusammengebunden mit etwas beigem Garn bleibt vor mir am Boden liegen. Das jüngste Elefantenkalb ringt noch mit letzten Atemzügen ums Leben. Seine Mutter und der Vater sind gleich nach dem Aufprall tot. Seine beiden Geschwister ebenso. Sie sind unter den Eltern begraben. Die Geschwister waren aber nur adoptiert. Das macht nicht so viel aus. Aber die Eltern. Ein grässlicher Anblick. 
Ich kann für das arme Tier nichts mehr tun. Ich habe großes Mitleid. Gleichzeitig wäre es aber ein großer Verlust, das zarte Elefantenfleisch dort einfach so verwesen zu lassen, also mache ich mich langsam daran, die Kadaver mit der Messerfunktion meines Leatherman Multi-Tools in drei- bis vierhundert Gramm große Stücke zu zerteilen. Die Anstrengung drängt mir den Schweiß auf die Stirn. Überhaupt schwitze ich ja sehr leicht. Das Elefantenblut vermengt sich mit meinem herabtropfenden Schweiß.
Als meine Handflächen vom vielen Schneiden wund werden, greife ich zur Motorsäge. Sie macht ein bisschen mehr Lärm als der Leatherman. Einige Passanten schauen vom Boulevard herein. Aber nur kurz. Dann schauen sie wieder weg. Sie wollen von meiner ehrlichen Arbeit nichts wissen.
Die klein portionierten Mengen frischen Elefantenfleisches verpacke ich sorgsam in Tiefkühbeutel der Marke Toppits. Nur Toppits hat die Frischegarantie. Qualität, auf die man sich verlassen kann. Ich trenne Rüssel von Steaks und den anderen Cuts der Elefanteneltern und -kinder. Gleich nach dem Verpacken beschrifte ich die Beutel. Um das Fleisch länger haltbar zu machen, vakuumiere ich es. Meine Vakuumiermaschine habe ich aber zu Hause vergessen und finde erst nach einigen Versuchen heraus, dass das Vakuumieren ohne Maschine am besten funktioniert, wenn ich die Luft aus den Toppitsbeuteln mit dem Mund aussauge. Auch das unter sehr großer Anstrengung.

Nach etwa neunhundert Stunden ist meine Fleischerarbeit erledigt. Ich stehe zwischen einem Berg sorgfältig geputzter Elefantenknochen und dem anderen Berg aus fertig verpacktem Fleisch. Da beginnt es mich hinter meinem rechten Ohr zu jucken.

UPCOMING

30/09, SOUNDS AROUND ME

Im Zuge der Auftritte der Next Generation ELAK Wien wird mir diesen Freitag die Ehre zuteil werden, im Rahmen des acousmatic music festival im Semperdepot (Mehrzwecksaal, Lehargasse 8, 2.Stock) mein Stück „Schnitzelhaus“ (stereo fixed media, 3min) über das 32 Lautsprecher zählende Wiener Akusmonium aufführen zu drüfen. Das dreitätige Event von Thomas Gorbach verspricht einmalige elektroakustische Genüsse unter anderen von Katharina Klement, Martina Claussen und Caroline Profanter, gepaart mit Vorträgen internationaler Größen wie Jonty Harrison.
EINTRITT FREI.

07/10 und 08/10, NACH DEM ENDE von Dennis Kelly

Die Wiederaufnahme der damals zweiten E3 Ensemble Produktion aus dem Jahr 2012 trägt diesmal auch meine Handschrift in Produktion, Bühne und Grafik. Am Freitag, 07. Oktober und Samstag, 8. Oktober findet die Produktion im Theater Experiment (Liechtensteinstraße 132, 1090 Wien) jeweils ab 20 Uhr statt. Karten (€ 15,-/ € 10,-) unter 066488736091 und e3ensemble@gmx.at.

ON SEXUAL ORIENTATION

“I think people are as individual as snowflakes, they can look alike but no two are exactly the same. And all classification is the root of prejudice.”
– Craig Ferguson

It has happened before that friends, as well as strangers, have asked me about my sexual orientation, basically asking me to put a label on myself. And to be truly honest with you, I have always found it very difficult to answer their question. Never really knowing what to say, I felt quite different, even excluded, because nothing seemed to apply to me.

I went through a phase in which I was convinced I was gay and I tried very hard to fit into, what I would call now, stereotypes. I dressed differently and my behaviour and perception of people and things changed. Then I thought I was bisexual, but I still felt very uncomfortable labelling myself. I felt a strong limitation coming along with the classification. And not only did I not really have an answer to being queried about my sexual orientation by others, but I also asked myself who I was and the inability to give an answer to myself used to tear me up at times.

Until I quit. I evolved. As we are all searching for approval and acceptance somehow, my search for likely minded people finally led to the thoughts of some greater minds and what they said about sexuality gave me the strength to stick to what I felt was right. So I stopped pigeonholing myself. I decided I was going to live free, love who I wanted to love and feel attracted to whoever I would feel attracted to. I decided I was not going to limit myself anymore with words, or with a word, nor did I try to reduce myself to a sexual orientation anymore. However, I would never go as far as to claim that I had not been myself in any of the phases that I went through. It’s very clear to me that everything I went through, has led to my current mindset. And had it not happened the way it did, I would not be where I am right now.

One of these people is Jane Lynch. On “The Late Late Show with Craig Ferguson” she once said: “Sexuality doesn’t have to be black and white. Sometimes it’s grey and it swims…” And it’s even more than just grey, it’s colourful and bright and dark and light and heavy. It’s so many different things. They shouldn’t all be forced into one word, that goes on to define who you may love or may not.

But in the end, it was a part of Stephen Fry’s speech at the Oxford Union Society that inspired me to write this, so much in fact that I started to write it down word by word. I highly recommend to you not only to watch the video from where I set it to start, but right from the beginning.

“Once there’s a word for it, you suddenly feel you have to put your foot and then the other foot on that side of the line. Rather than just falling in love with people, you have to fall in love with a specific gender or sex. Which is of course not necessarily how we, well any one of us, would have been, whether gay or straight, if we’d been born 200 years ago.
We would have thought, ‘Well that’s an attractive person. I really would love to give that person a thorough licking.’ And then you’d say afterwards, ‘Hang on! That’s a chap. That can’t be right. Well alright, let’s go on, let’s have…, give it a crack, see what happens.’ And that’s more or less how you would go through life. But once there’s a word for it, you’d go, ‘Oh, hello! That means I’m a homosexual. Well I can’t, I can’t be that, because it’s against the law, it’s disgusting, because it’s against this religion, because it’s, you know, generally wrong.’
So suddenly you’re a noun instead of a verb. And as the philosophe T. E. Hulme […] said, ‘There are no nouns in the universe.’ Which any physicist here, I am sure, would agree with. Everything is a process. Everything! T. E. Hulme uses the wonderful phrase of a ‘concrete flux of interpenetrating intensities’, which is rather good, isn’t it? […] That’s what we all are: verbs. We happen, we don’t…, we are not nouns. Even tables are a process. They are being a table, stably more or less in time. We are being ourselves, more or less stably in time.”

MEIN ABAKUS UND ICH

20150726_MeinAbakusWenn man mich fragt, wie alt ich bin, muss ich jedes Mal nachrechnen. Aber mit meiner auf meinen linken Arm tätowierten Geburtsurkunde und meinem Pocket-Abakus, den ich immer dabei hab, schaff ichs dann doch meistens es irgendwie herauszufinden.

Außer das eine Mal, als ich das oberste Stäbchen vom Abakus zerbrochen hatte, weil ich ihn hinten in der rechten Gesäßtasche meiner 3/4 Military Cargohose eingesteckt und mich draufgesetzt hatte. Das war ein Malheur! Sie können Sich das nicht vorstellen! Alle zehn roten Kugerln waren mir von einem kleinen Loch in der Gesäßtasche aus über ein weiteres kleines Loch in meiner Feinrippuntergatte direkt rektal (direktal) ins Popschloch gekullert. Und das gänzlich ohne dass ich davon Wind bekommen hatte. Und am nächsten Tag beim Morgenschiss dann natürlich die Verwunderung, woher auf einmal das Blut im Stuhl kam.

Ich hab dann natürlich gleich nach Henry geläutet, der mich ins Spital bringen wollte. Aber ich hasse Spitäler und die Menschen dort. Alle sind sie krank und schmutzig und Ausländer. Deshalb hab ich darauf bestanden, dass er mich zu Hause verarztet. Und mit seinem medizinisch geschulten Glasauge hat er natürlich gleich gesehen, dass das kein Blut im Stuhl war, sondern nur die roten Zählkugerln von meinem Pocket-Abakus. Und mit meiner unvergleichlich großen Überzeugungskraft hab ich es dann geschafft, ihn dazu zu überreden, sich aus den Stallungen einen der veterinärmedizinischen überdimensional großen Latexhandschuhe zu holen, wie man sie von Kuhgeburten kennt, und mir an Ort und Stelle die restlichen Kugerln aus dem Rektum zu fischen. Davon war er zwar nicht besonders begeistert, aber wie es so schön heißt: Man muss machen, was man machen lassen kann.

Das war der Tag, an dem ich die Abakusanalkugeln erfunden habe, die einem gleichermaßen das Rechnen beibringen, als auch und die Rosette stimulieren. Jetzt wissen Sie auch, wodurch ich so reich geworden bin. Durch den Verkauf von Sexspielzeug.

Hochachtungsvoll,
Ihr Dr. Spielvogel

Nachwort und Widmung:
Zu dieser Geschichte inspiriert, hat mich der Ehrgeiz von Pastor N’bebe aus Uganda, der dort seit Jahrzehnten unermüdlich gegen die Homosexualität kämpft, zugleich aber einer der größten Privatabnehmer von Abakusanalkugeln unserer Firma ist. #eatdapoopoo Aber auch Charlotte Roche. Weil die schreibt auch grausliche Sachen und ist damit aber total berühmt.

Bildquelle: http://picture.yatego.com/images/4f9a4cbb988427.6/GK-WM324-kqh/rechenrahmen-rechenschieber-abakus-holz-60-ringe.jpg

KINDNESS AND LOVE

You may think it is only great power that can hold the evil in check. But that is not what I found. I found that it is the small things, everyday deeds of ordinary folk, that keeps the darkness at bay. Simple acts of kindness and love.

– Mithrandir

I take these wise words for my own.

WATER

Drink some water!20131227_Glass

Pour it into your cup, glass, hands or whatever is close to you and look at its character. It is liquid and wet. It is crystal clear and you can see through it and yet it holds the shape it is given by the container you had at hand. You know that your container will not last. It is transitory. Your container will fade away and the water it once held will still be around.

Now lift it up to your mouth and close your eyes while you start drinking slowly. It loses its shape and runs into your mouth. You take in the first mouthful and feel it going down your throat and into your body; your body that is made from the same living liquid. You feel it entering every cell of your structure. And if it has not revealed its everlasting, unbroken power to you already, you shall now see clear that it is this liquid that cleans you and keeps you alive. It is the water that keeps you alive.

It is the same water that has been all around this planet since it had first formed and then vaporised into steam until it came back to be water again. It might have changed its form. It might even have split up into its elements. But it came back to be what it is now. It is the water that you are drinking right now that has been going around in circles.

Imagine all the places it has already been to. Every drop has its own story to tell. It’s been everywhere. It went through mountains, lakes, rivers and down waterfalls. It was part of plants and trees and rain and it went down into the earth and came back to daylight at a well. The sun heated it up and it became steam and it was blown around by the wind as a cloud. It became part of all the seas and it was a wave in the wide ocean. And now imagine all other people and creatures that already had it in their bodies. And every drop of it came back to you. You are connected to all these places and souls through the water that you are drinking right now. In fact you are connected to everything through every drop of water that you will ever drink and that will ever touch you. And it will be a part of you until it leaves you again and goes on. And it goes on and on until it comes back around.

There is no end to water as it travels on in that circle that it’s always called home. You are a part of this circle now and you have always been as much as you will always be a part of it. The circle of life.