RICHTIG AUTOFAHREN

Basics04_Kashmirziege_optimiertRichtig Autofahren können nicht viele Leute. Sie glauben zwar, dass sie es können, weil es meistens funktioniert, aber wirklich können tun sie es nicht. Dafür gibt es in Wien auch nicht die passenden Fahrschulen. Der einzige Ort, an dem man die Fahrkunst nach alter chinesischer Tradition lernen kann, ist ein kleiner, von Shaolin-Mönchen geleiteter Fahrkunsttempel in den eisigen Höhen des Himalayas.

Als erstes lernt man dort, dass man für das richtige Autofahren keine Ampeln braucht. Die bunten Farben sind vielleicht für Kindergartenkinder als Fingerfarben lustig, nicht jedoch im Straßenverkehr. Und dann geht’s auch schon ab in den Ochsenkarren und über die schmalen Gebirgspässe, mit geschlossenen Augen, wohlgemerkt. Und damit man nicht schummelt, bekommt man von KungFu-Meister Mitsu Bishi eine Augenbinde aufgesetzt. Womit man fährt ist eigentlich egal, so Meister Bishi, es geht nur darum, dass man die anderen Verkehrsteilnehmer spürt, in meinem Fall eine aufgebrachte Herde himalayische Hochlandkashmirziegen. Man muss seine Umgebung spüren, nicht sehen. Nur blind fahren macht wirklich Spaß und prägt den Charakter. Und wenn man die erste Fahrstunde mit mindestens dreizehn ungebrochenen Knochen überstanden hat und genug Kashmir für den Export überfahren hat, dann hat man eigentlich auch schon bestanden und darf am ganzen asiatischen Kontinent quasi alle fahrbaren Zeuge im öffentlichen und privaten Transport und Verkehr benützen. Alles was wir tun ist KungFu, auch das Autofahren. Das ist so ziemlich der wichtigste Satz aus dem Munde von Meister Bishi, den ich mir gemerkt habe.