DIE FRANZOSEN

CINEMA-ANTHONY QUINN-DEATHFranzosen hören sich nicht nur komisch an, sie schauen auch so aus. Das beginnt schon damit, dass alle ganz komische Oberschenkel haben, ein bisschen trainiert schon, aber auch knochig und zirka mittelviel Fleisch drauf und ein bisschen froschartig. Im Fachchargon heißen die ja auch Froschschenkel. Und nicht nur das, sie schauen auch alle immer ganz traurig. Klar auch, bei der Sprache und der Kultur. Im Hinterkopf hat der typische Franzose nämlich immer ein trauriges Liedchen von Edith Piaf und deswegen hängen ihnen die Mundwinkel auch bis zu den Froschschenkeln. Ein sehr gebräuchliches Sprichwort ist das: jmd. hängen die Mundwinkel bis zu den Froschschenkeln.

Wenn man einmal in der Pariser U-Bahn, der Métro, ein paar Stationen gefahren ist, dann ist es nicht schwer, schnell einmal diese Beobachtungen anzustellen. So ist etwa der Großteil der Weltbevölkerung davon überzeugt, dass alle Franzosen, vor allem die Männer, zu den bestaussehendsten des Universums zählen. Das ist aber grob falsch. Die meisten haben nämlich einen großen Buckel, weil jeder Franzose einmal im Leben den so genannten Glöcknerdienst am Notre Damm, einem der größten Dämme Frankreichs, ableisten muss. Da Frankreich so weit unter dem Meeresspiegel liegt, müssen die Franzmänner alle einmal herhalten, wenn es darum geht, die Löcher in den Dämmen rund um Frankreich mit ihren Buckeln anzudichten.

Manche Franzosen haben schon ein schönes Gesicht, aber nur von weiter weg, wenn man einmal ein paar Schritte, oder Hüpfer, wie man im französischen Volksmund sagt, näher an die armen Kreaturen rankommt, sieht man schnell, dass ihre Gesichter alle vom übermäßigen Weinkonsum und dem Frostschutzmittel im Wein aufgequollen und zerfressen sind. Kein appetitlicher Anblick, bei Gott nicht.  Die wenigen schönen Franzosen, die es wohl in früher Vorzeit einmal gegeben hat, büßen ihr restliches Dasein als Ausstellungsstücke in der Galerie Lafayette ab.

Das mit den U-Bahnen ist auch irgendwo ein bisschen verwirrend. Die Franzosen sind ja alle nicht größer als ihr Oberfrosch, dieser Sarkozy, und trotzdem sind die Wagons sehr, sehr hoch und geräumig. Und auch der Eiffelturm ist sehr hoch, fast so hoch und so schön wie der Donauturm, doch brauchen die kleinen Franzosen oft ein ganzes Leben, bis sie oben sind und viele wollen dann den weiten Weg auch nicht mehr hinunterlaufen und stürzen sich deshalb kurzerhand in die Tiefe. Die kleinen flachen Körper, die ganz deformiert unten am Boden ankommen, werden übrigens vom Asphalt gekratzt und als Delikatesse (Crépes) am französischen Würstlstandl verkauft.

Das Wort Métro so heißt dort jede U-Bahn, kommt von dem französischen Wort metrosexuell (metro = zwischen, sexuell = sexuell) und ist eine Anspielung drauf, dass alle Franzosen in U-Bahnen nicht nur Sex haben, sondern auch dort geboren werden. Meisten irgendwo zwischen den Stationen Réaumur Sébastopol (meine Lieblingsstation) und Moulin Rouge. Übrigens: alle Endstationen der Métro heißen Fin.